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Das Asmusssen-Woldsen Vermächtnis

Verwaltung auf dem Prüfstand

HUSUM. 695 Sitzungen zwischen den Jahren 1869 und 2009. 695 Mal trafen sich die Mitglieder des Verwaltungskollegiums des Asmussen-Woldsen Vermächtnisses in regelmäßigen Abständen, um die Geschäfte im Geist der „Endesunterezeichneten“ der Stiftungsurkunde, Anna Catharina Asmussen und August Friedrich Woldsen, fortzuführen. Was die unverehelichte langjährige Einwohnerin in Husum und der Bürger und Kaufmann mit dem Segen des Allmächtigen sowie Brief und Siegel des öffentlichen Notars Storm damals auf den Weg brachten, findet heute noch den Beifall vom Finanzamt Flensburg.

Befreit von der Kapitalertragssteuer und freigestellt von Körperschafts- und Gewerbesteuer führt das fünfköpfige Kollegium erfolgreich die Geschäfte zum „dauernden Wohle unserer gemeinsamen Vaterstadt Husum“. Dabei tragen Bürgervorsteherin Birgitt Encke, die erste Frontfrau im Verwaltungskollegium seit Anna Catharina Asmussen, der amtierende Hauptpastor von St. Marien, Propst Jürgen Jessen-Thiesen sowie Stadtverordneter Thomas Reichel, Senator Helmut Stemke und Stadtverordnete Ingrid Zimmermann gemeinsame Verantwortung im Ehrenamt.

Dabei geht es um ein Budget in Höhe von rd. 880.000 Euro, alles in allem 24 Arbeitsplätze und das Kerngeschäft Kindertagesstätte. Waren es bei den Stiftern die Bande der Freundschaft und Verwandtschaft, die dazu führten die soziale Aufgabe gemeinsam zu schultern, sind die Regeln für die Zusammensetzung des Verwaltungskollegiums in der Stiftungsurkunde klar vorgegeben.

Ein Blick in die alten Protokollbücher zeigt, dass die Husumerinnen und Husumer, denen das Kapital anvertraut war, nachhaltig und weit vorausschauend ans Werk gingen. Langjährige Amtszeiten, stets verbunden mit einem politischen beziehungsweise Kirchenamt, legitimiert durch Wahl der Parteien oder Aufgabe bildeten eher die Regel, denn die Ausnahme. So nahm Senator Rudolf Böller in der Zeit vom 13. August 1974 bis zum 01. Juli 1997 während seiner 23jährigen Mitgliedschaft an 133 Sitzungen teil. Senator Thordsen brachte es von 1949 bis 1976 auf 109 Sitzungen.

Ein Paradigmenwechsel gab es 1950. Bis dahin lag die Führung des Kollegiums in den Händen des ersten Bürgermeisters. Seit 59 Jahren leitet der Bürgervorsteher die Geschicke. Nach Peter Empen folgte 2003 als erste Frau in dieser Position Birgitt Encke im Amt. Für ihren jährlichen Einsatz beziehen alle fünf Kollegiumsmitglieder jeweils 30 Thaler als Ehrensold, umgerechnet 75 Euro.

die ehemalige Vorsitzende Birgitt Encke: „Aus der Warteschule ist ein moderner Kindergarten geworden. Das Asmussen-Woldsen Vermächtnis hat seit seiner Gründung nichts von seiner Strahlkraft eingebüßt. Asmussen-Woldsen ist für uns Husumer ein positiv besetztes regionales Markenzeichen.“

Asmussen-Woldsen repräsentiert ein Stück Husumer Bürgerstolz und Bürgergeschichte mit einer gesicherten Zukunft dank der gewissenhaften Fußstapfennachfolger der „Endesunterzeichneten“.

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