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Ländereien

Das Asmusssen-Woldsen Vermächtnis

Schild_Hecktor_Nr3


Stabil wie ein Eiderstedter Hecktor

HUSUM. Es gibt Tore, die sind legendär und zeugen von Talent. Es gibt Tore, die sind unvergesslich. Und es gibt Tore, die polarisieren. Manche Tore sind eine Sache von Zehntelsekunden, andere halten für Generationen. Die Rede ist nicht vom Berner Stadion. Und die Rede ist nicht vom heiligen Wembley-Rasen.


Die Rede ist von den Eiderstedter Fennen, auf denen Eiderstedter Bauern ihre Rinder grasen lassen oder ihre Saat ausbringen wie zu Zeiten von Anna Catharina Asmussen. Und genau hier, im Umkreis des „Roten Haubarg“, da trifft der Spaziergänger immer noch auf eines jener liebevoll gepflegten Eidersteder Hecktore.

So wie die beiden hartholzigen Seitenschwerter eines flachbordigen Küstenschiffes beim Navigieren in den Watten auf Kurs halten, sorgen zwei unsichtbare Seitenschwerter, die sich backbords und steuerbords vom Gatter in den Boden senken für die Stabilität des Hecktores. Wie oft auch der Landwirt oder seine Rinder das Tor passieren, der Durchgang bleibt fest und gängig. Der Boden hat im Untergrund keine Gelegenheit, dem Druck von oben nachzugeben, auszuweichen und den festen Weg in einem gefurchten Acker zu verwandeln.

Bürgervorsteherin Birgitt Encke: „Unsere Eiderstedter Hecktore schließen wie die Türen einer S-Klasse – doch schon lange vor Erfindung jener Nobelmarke.“ „Unsere“ sagt die Husumerin mit Stolz und denkt dabei an jene 105 Hektar rund um den „Roten Haubarg“ im Adolfskoog, für die sie mit dem Kollegium verantwortlich zeichnet.

Christian Albrecht Asmussen war der, so heißt es in alten Chroniken, „wohl größte Gräser und Grundbesitzer des Amtes Husum und wohl auch einer der größten in der Landschaft Eiderstedt.“ Und da ihr Bruder keinen leiblichen Erben hatte, vermachte der zweite Bürgermeister der Stadt Husum seiner Schwester Anna Catharina Asmussen ein großes Erbe, „232 Demat, 4 Saat, 22 Ruten, 19 Fuß“.

Und damit der landwirtschaftliche Verkehr auf den Eiderstedter Fennen reibungslos funktioniert, haben die Sachwalter des Asmussen-Woldsen Vermächtnisses ein Auge darauf. Seit über 150 Jahren bewirtschaften einheimische Landwirte ganz konventionell die Ländereien der Stiftung, ein Viertel Ackerland, drei Viertel Grünland. Die Erträge der landwirtschaftlichen Fläche, die Pachteinnahmen werden im Sinn von Anna Catharina Asmussen und August Friedrich Woldsen krisenfest investiert, in die Zukunft der Stadt Husum. Die Bürgervorsteherin: „Nutznießer sind die Kinder im Asmussen-Woldsen-Kindergarten.“

Das Land wird drainiert, die Tore gepflegt. Das Land bleibt für alle Zeiten im Besitz der Stiftung. Und das ist gut so; denn solide beackerter Grund und Boden ist nach wie vor eine Bank, deren Konditionen kein herkömmliches Kreditinstitut überbieten kann. Hochriskante Geldgeschäfte sind nicht vorgesehen. Sönke Lorenzen, Geschäftsführer und für die Ländereinen zuständig: „das legendäre Eiderstedter Hecktor steht synonym für das Asmussen-Woldsen Vermächtnis. Nichts wirft uns aus der Spur“.

Um die Qualität der Pachtländereien sicherzustellen, werden in regelmäßigen Abständen umfangreiche Maßnahmen, wie Drainage, Kleien von Gräben, Erneuerung bzw. Ausbesserung von Heckpfählen und Hecktoren, Bodengutachten mit Aufstellung eines Düngeplanes, etc., durchgeführt.


Einmal im Jahr rund um Johanni (24. Juni), auf der sogenannten Landbegehung, überzeugt sich das Verwaltungskollegium über den einwandfreien Zustand der Ländereien.

 

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